„Der Hübsche der Libertines ist mit seiner aktuellen Band zurück“. Achso. Danke Vertigo. Plattenfirmen verlernen doch nie, ordentlich besemmelte Pressetexte zu schreiben.

Da „Romance At Short Notice“ bereits die zweite lange Platte seit dem Bandsplit ist, braucht kein Mensch mehr die Libertines-Historie und den damit verbundenen Glamourverweis. „Waterloo To Nowhere“ überraschte und überzeugte für sich genommen schon. Und zwar weit über „Bang Bang You’re Dead“ hinaus.

Vorneweg wurde dieses Mal ebenfalls eine atemberaubende Single geschickt. „Tired Of England“ surrt klangvoll und zynisch ins Ohr, ihre Titelgebung und ihr Hitcharakter garantiert der Nummer wohl mindestens ein Jahr lang Daseinsberechtigung im Club (Gibt es ein bessere Methode, um eine New Wave-Phase bei einer Party – sagen wir bei CRAZY DANCE – abzuschließen, als „Tired Of England“ durch die Boxen säuseln zu lassen?).

Die weiteren 11 Tracks haben sich erstaunlich bunt angezogen. Da gibt es Pathos („Buzzard & Crows“), Zappelphiliptim („Kicks Of Consumption“), Beschauliches („The North“) – und, ja auch Angestrengtes („Chinese Dogs“).

Am besten gefällt Carl Barats Combo im lässigen Mid-Tempo. Einige sind der Meinung, dass dies beim Debüt gar nicht geklappt hätte. Mag sein. Aber auf „Romance…“ gibt es mit „Plastic Hearts“, „Come Closer“ und natürlich „Tired Of England“ eine ganze Reihe Indizien, dass der Hübsche der Libertines seinen Frieden ein Stück näher gekommen ist.

7/10

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