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Jamie Oliver, pardon, Cullum serviert seinen dritten lauwarmen Jazzpop-Reigen. Nicht zu heiss und nicht zu fettig.

Mit Jamie Cullum konnte man nie etwas falsch machen. Von „Twentysomething“ waren eigentlich alle begeistert. Er war sowas wie der Robbie Williams der neu aufflammenden Jazz-Singer-Szene. An seinen anspruchsvollen, wippenden, cool-relaxten Cover-Versionen aber vor allem auch an seinen stilsicheren Eigenkompositionen gab es nichts zu kritisieren. Schnell nachkaufen musste man sich „Pointless Nostalgic“, sein erstes Album.

Da gab es allerdings auch nicht viel neues, bzw. anderes altes. Im Gegenteil: Es schien als sei „Twentysomething“ einfach noch mal die Langversion des ersten Albums.

Jetzt kommt Jamie – passend zum Herbst – mit herzerwärmenden neuem Material. Allerdings ohne Überraschungen. „Catching Tales“ hat er ja eigentlich musikalisch schon immer erzählt. Und nun macht er das halt zum dritten Mal in Folge. Ganz klar: Man kann ihm fehlende Weiterentwicklung vorwerfen. Denn die neuen Stücke bewegen sich kein Stück weiter nach vorn als die Vorgänger. Vielleicht bis auf den ersten Track „Get Your Way“, dessen Acid-Jazz-Attitüde dann auch gleich völlig fehl am Platze klingt. Besser da das alt-bewährte. In klassicher Schönheit präsentiert sich zum Beispiel „Nothing I Do“ oder das binäre Doves-Cover „Catch The Sun“. Cullum schafft es schon wieder: Sowohl verkopfte Jazzmusiker als auch unvorbelastetere Musikfreunde haben ihre Freude an ihm. Solang das SO gut geht, warum nicht?

Bewertung: 6/10

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