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Die Stars haben keine Angst vorm Abdriften und produzieren ganz nebenbei umwerfende Pop-Perlen.

Der Spiegel meckert über zuviel Experimente. Und hat nicht ganz Unrecht. Einige Tracks des neuen Albums von „Stars“ (übrigens schon das Dritte) lehnen sich recht weit raus.

Aber: Schmecken die ganzen Retro-Post-Punk-Bands wie handelsübliche Kaugummis, nämlich gut, aber vor allem kurz, sieht es mit dem Genuss von „Set Yourself On Fire“ komplett anders aus: Nämlich besser und länger. Vielleicht dafür nicht so knackig – womit die Kaugummimetapher entsorgt wird.

Es ist wohl vor allem die unschuldige Süße der Stimme von Amy Millan, die dieses Album so Liebe voll erscheinen lässt. Die wärmenden Vocals führen dazu, dass die teilweise höchst aufwendigen Arrangements noch verdaulich bleiben und die Gefahr des künstlerischen Krampfs umgehen können. Es lassen sich auf „Set Yourself On Fire“ aber auch wunderbar lässige Popnummern finden, völlig befreit vom Diktat des Songwritings. In diesen Momenten (etwa bei dem locker-flockigen „Reunion“ oder beim absolutem Highlight „Calender Girl“) traut man den Stars auch zu, dass sie es schaffen könnten, mit einer intelligenten Singleveröffentlichung auch breitflächig Radiostationen mit ihrer Musik zu versorgen. Aber wer will das schon? Gerade jetzt sind sie gut so. Eine hoch erfreuliche Erscheinung. Sie kommt aus Kanada. Trotzdem kaufen!

Bewertung: 8/10

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