Die Norweger mal wieder… Sie wissen wie sie uns Indie-Fans so richtig glücklich machen. Neueste Beispiel: Ein Vogel namens Lerche…

“It’s Never Been Like That“ von Phoenix war eins der heiß diskutiertesten Alben des letzten Jahres. Die einen freundeten sich mit der rockig-rotzigeren Attitüde der Franzosen an, die anderen suchten vergeblich die Catchyness früherer Tage in den neuen Kompositionen. Wie schön. Denn eine ganz andere Entwicklung hat Ex-The-Faces-Down-Sänger Sondre Lerche hinter sich. Der war zu Beginn wesentlich lauter, rockiger und ungehobelter und besann sich bei seiner neuen Veröffentlichung „Phantom Punch“ auf die Punch-Line.

Mit scharfem Messer wurde da an den Songs gehobelt bis nur noch das Wesentlichste übrig blieb. Bestes Beispiel: „Say It All“. Das Stück beginnt abgehackt und zuckend, um sich dann in ein warmes Indienest aus feinster Melodie zu legen, die immer wieder neue Wendungen erlebt. Auch „Airport Taxi“ nimmt den Hörer mit auf eine kleine Achterbahnfahrt: Nach 35 Sekunden hat er schon vier verschiedene Teile erlebt.

Zu keiner Sekunde langweilig, aber auch nie experimentell oder überangestrengt: Sondre Lerche, dessen begnadete Stimme die Stücke und Stimmungen gekonnt zusammenhält, hat sein drittes und bisher bestes Album hingelegt. Jetzt müssen wir nur noch wissen, wie der Name richtig ausgesprochen wird, bis es soweit ist, läuft der Herr nämlich Gefahr, Opfer von unumgänglichen Wortwitzen zu werden.

9/10

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