„Never change a winning mood“? Von wegen. Knallbunt statt okkerbeige.

Huch. Was ist da denn los? Da war man grade mal stolz, dass man gefragt danach, was denn diese neue tolle Band „Okkervil River“ so für Musik macht, sagen konnte „Ja, so ziemliches Depri-Zeug, aber nicht schlecht“, und dann kommt „The Stage Names“ und man muss schon wieder die ad-hoc-Definition überarbeiten. Denn die wortgewandten Amerikaner zelebrieren mit ihrem neuen Longplayer den stückweisen Abschied von Schwermut und Depression.

So klingen „Unless It’s Kick“ oder „A Hand To Take Hold Of The Scene“ geradezu fröhlich. Und dass das auch noch gut funktioniert, liegt an den einfallsreichen Arrangements, der wohlwollenden Instrumentierung und der hochsympathischen Stimme Will Sheffs. Sehr erfrischend an den Texanern ist auch die musikalische Blutgruppe. Endlich mal kein New Wave-Brit Pop-Getöse, sondern filigraner und intelligenter Indie-Folk, dessen amerikanischer Ursprung unüberhörbar ist.

Die größten Momente hat „The Stage Names“ trotz der scheinbar psychatrisch verwandelten Grundstimmung in den ruhigen Momenten. „Savannah Smiles“, „A Girl In Port“, oder „John Allyn Smith Sails“ gehören zu der seltenen Gattung Indie-Perlen.

Wer immer die Jungs auf der Couch hatte: Er hat einen guten Job gemacht.

Wertung: 9/10

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