Feel Good Inc. The Coral schleifen sich schön und das ist gut so.
Was für ein kristallklarer Sound! Was sich bereits mit ihrem 2005er Album „Invisible Invasion“ angekündigt hat, setzt sich heute, zwei Jahre später mundgerecht fort. Waren die allerersten Töne der sympathischen Englände noch gern sehr verschroben, zerkrautet und schrammelig, pendelt sich das Sextett endlich auf einen wesentlich eingängigeren, nicht einfacheren Stil ein. Denn das wirklich schwere in der Popmusik ist ja bekanntermaßen das Verfassen von eingängigen Melodien. Und die sprießen nur so aus jedem Ton von „Roots & Echos“.
The Coral haben sich mit ihrem neuen Album nicht neu ERfunden, sondern einfach nur GEfunden. Endlich ist das musikalische Ergebnis rund. Die elf Tracks klingen stark danach, dass sich die netten Jungs in den Gallagher-Keller eingeschlossen haben (den sie tatsächlich für die Aufnahmen benutzen durften!), um ein mehrtägiges Markenseminar abzuhalten. Das Schöne an dem Ergebnis ist, dass es bei aller Sharpness nicht berechnet klingt, sondern ehrlich und einfach spannend.
Und auch unsere Eltern könnten dem Werk einiges abgewinnen – ist das Album doch musikalisch deutlich mit orangenem Sixties-Sound gefärbt – ohne dabei bieder, oll oder sonst wie dämlich zu erklingen.
Anspieltipps: „Jacqueline“, „Cowbells“, „Who’s Gonna Find Me“.
Wertung: 8/10