Dandruff klingt cool. Heisst aber Schuppen. Auch ein großes Thema in China…

Wer hätte das gedacht: Nun paart sich plötzlich ein echter politischer Anlass mit dem eher geschäftlichen – und das chinesische Branding für den neuen Sampler macht auch gesellschaftlich irgendwie Sinn.

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Nach den bislang sehr unterschiedlichen ersten beiden Kompilationen des Jahres 2008, die jeweils eher einen elektronischen bzw. rockigen Akzent setzten, finden sich im März beide Richtungen höflich zusammen.

So gibt es einerseits gitarrenlastige Aufmunterer von den Bromheads Jackets (älter, aber super), Colin MacIntyre (grandiose Songdynamik) und Scouting For Girls (platter, aber wums) und andererseits synthetische Qualitätsware. Da toben sich meine aktuelle Lieblingsband Computer (nicht gerade ein suchmaschinenfreundlicher Name, aber Technikmelancholie vom Feinsten), Apparat (da bin ich zu spät auf die Dampflok aufgestiegen) und Neon Neon (Schöner Titel „I Lust You“).

Und auch wenn der Song ein wenig für sich alleine steht und echte Anknüpfungspunkte vermissen lässt, hat es als Last Call doch noch Justin Timberlake in den März gebracht. Warum? Na, weil er mit Duran Duran kollaborierte und das neptunige „Niterunner“ diese rattenscharfe Bassline hat (Label: PopGala).

Den bunten Reigen der ersten Seite rundet schließlich als Bonustrack „Les Champs Élysées“ aus dem herrlichen Darjeeling Limited Soundtrack ab.

Großes Kino auch auf der gefühligen Seite: Maximo Parks Doppel-B-Seite „Warehouse“, National mit einem ebenfalls raren Beitrag, sowie die Tindersticks mit dem mehrere Jahre alten, aber immer noch begnadenswert schönen „Can We Start Again“ sind als gute Bekannte dabei.

Frischlinge wie Bella, Meiko oder Amy Obenski dürfen natürlich auch nicht fehlen. Schließlich eine der wichtigsten Vorankündigungen 2008: The Notwist erlaubt das legale Downloaden ihres Appetizers „Good Lies“ – die Nummer fügt sich eloquent zu The Acorns „Blankets“ und bildet das traurig schöne, sehnige Herzstück der zweiten Seite.

Zu Tränen gerührt von so viel Schönheit sind schließlich die Soulsavers: „Blues Run The Game“ ist ebenfalls eine B-Seite – das aber völlig zu unrecht und deshalb wird ihnen die Ehre zu Teil, 83 mit tiefrot gefärbten Seelenregen zu beschließen.

No More Haircare.

Dank LastFM lässt sich ein nicht unbeträchtlicher Teil der Kompilation anhören. Im ständigen Playlist-Fenster in der rechten Leiste ertönen ab Februar jeweils Tracks aus dem aktuellen Sampler. Klickt man auf den Playbutton, geht’s los. Wenn man dabei geduldig ist, kann man die Stücke sogar in voller Länge hören – allerdings muss man sie sich dafür in ungeordneter Shuffle-Reihenfolge anhören, was den Kompilator ein wenig in seiner Ehre kränkt. Gibt aber Schlimmeres. Usability-Tipp (immer gut, wenn es Usability-Tipps gibt): Einfach spreewelle.de anmachen, und den eigenen Surfvorgang in einem neuen Tab beginnen: Ein neues Surferlebnis entsteht. Smileyface.

CD 1
Bromheads Jackets – Poppy Bird
Hellogoodbye – Baby It’s A Fact
One Night Only – You And Me
Colin MacIntyre – Stalker
Voicst – Everyday I Work On The Road
Chikinki – You Said
Computer – Trophy (Website)
Neon Neon – I Lust You
The Kills – Cheap And Cheerful
Apparat – Hailin From The Edge
Duran Duran ft. Justin Timberlake – Nite Runner
Thoenix – Too Young (Zoot Woman Remix)
Hey Willpower – Hunderaire
Shout Out Louds – Normandie
Scouting For Girls – Heartbeat
Envy And Other Sins – Highness
Cary Brothers – The Last One
Lightspeed Champion – Midnight Surprise
The Bird And The Bee – Birthday
Shine – In The Midlife Zone
Joe Dassin – Les Champs Élysées
CD 2
Computer – In The Air
Handsome Boy Modelling School ft. Cat Power – I’ve Been Thinking
Teamsleep – 11 11
Bella – Settle Down
Morcheeba – Sleep On It
Maximo Park – Warehouse
Meiko – Hawaii
The Perishers – Best Friends
Tindersticks – Can We Start Again (Youtube)
Get Cape Wear Cape – Find The Time
Whitlams – Fancy Lover
Chris Stills – Landslide
The Acorn – Blankets
The Notwist – Good Lies
Glorytellers – Tears Of
National – Santa Clara
Matt Costa – These Arms
Amy Obenski – Carousel
Antony And The Johnsons – What Can I Do
Soulsavers – Blues Run The Game