Das waren noch Zeiten. Damals. Als man wirklich Fan war. So Fan-Fan. Mit „alles-wirklich-alles-besitzen“, was der – ja, damals hieß das noch – Star je von sich gegeben hat, oder plant zu geben. Mit Postern und allem. Das Rad der Zeit dreht sich, musikalische treue wird plötzlich klein geschrieben. Fantum mit Anfang 30? Ernstgemeint und nicht ironisch blinzelnd? Ein seltenes Phänomen.

Umso vehementer sollte man sich an dem Wenigen, an dem man sich constantly erfreut, festhalten. Maximo Park empfiehlt sich dank der Qualitätsdramaturgie ihrer ersten beiden Alben hervorragend dafür, das Fansein zu bewahren, bzw. wieder neu zu entdecken.

„My Earthly Pleasures“ liegt schon Ewigkeiten zurück (April 2007), die geschickt gestreuten B-Seiten sind via Itunes alle erworben und live hat man sie auch schon mehr als einmal gesehen. Ergo: Ich bin Fan. Und als solcher braucht man sich nicht zu schämen, den Band-Newsletter gewollt über seinen sekundäre Email-Account eifrig zu studieren. Und da stehen tolle Neuigkeiten drin. Zum Einen: Maximo Park arbeitet scheinbar bereits an der Finalisierung ihres neuen Longplayers. Das Herz wird warm beim Hören der beiden Stücke, die bislang über Konzertmitschnitte in grausliger Soundqualität die Öffentlichkeit erreichten (siehe unten). Also doch kein verkopftes Konzeptalbum, wie es die jüngsten B-Seiten vermuten ließen (Obwohl die ein echter Fan natürlich auch toll findet: > Anhören). Puh.

Bis zum Release (scheinbar noch nicht announced) kann man sich vortrefflich die Zeit vertreiben. Womit? Mit dem Maximo-Park-Sound. Und der Maximo-Park-Melancholie. Allerdings ohne die lyrische Schnodderigkeit der Herrn Paul Smiths. Denn der Gitarrist der Band, Duncan Lloyd – neben Smith maßgeblich am Songwriting des kompletten bisher erschienenden Materials beteiligt, veröffentlicht im Oktober seine erste Soloplatte. Alle drei Tracks seiner MySpace-Seite sind in der Lage, jeden Maximo-Parl-Fan sofort zu überzeugen. Eine Kante weniger, zwei bis drei Tabletten gegen das hecktische Zucken geschluckt, aber ansonsten all das, was ein Fan an der Band so mag. Man darf aufs komplette Album gespannt sein. Ein echter Fan wird sich das natürlich zulegen.

Hier zunächst „Questing“ als Live-Premiere

Und hier das offizielle Video zu Duncans erster Single „Suziee“

Allerdings: „Nightfly“ (siehe MySpace-Seite) is viel schöner. So Laid-Back fällt die fehlende Paul Smith-Präsenz nicht so ins Gewicht.

17 Comments

Leave a Reply