Was schenkt man einem, der schon alles hat? Eine Übersicht vielleicht. Einen Hinweis darauf, wie gut es ihm geht. Also gibt es zum 50. Geburtstag der Spreewelle-Sampler eine Werkschau. 40 Tracks aus 100 CDs und über vier Jahren Kompiliererei.
Nicht unbedingt die Unvermeidlichen, sondern die, die hängen geblieben sind in 50 Monaten. Die, an die man sich auch noch bei der 100. Ausgabe in geschätzten weiteren vier Jahren erinnern.
Und wer DEN EINEN WICHTIGEN Song vermisst, der hat eine zweite Chance vielleicht im April 2010. Dann nämlich wird die Spreewelle 5 Jahre alt.

Die 40 besten Songs aus 50 Kompilationen Spreewelle. Ein willkommener Anlaß, dem hastigen Monatsrhytmhus eine Pause zu gönnen. Keine Angst: Weiterhin gilt das Ziel pro Monat eine Kompilation rauszuhauen. Das hat seit nunmehr vier Jahren auch hervorragend geklappt. Und wird auch weiter klappen. Nur die Hoffnung, dass die Zusammenstellung einer Best-Of-Sammlung Arbeit erleichtern würde, war eine falsche.

Denn wer schon mal eine Soße hat einkochen müssen weiß, was Geduld bedeutet. Aber nun stehen sie fest. Die 40 Stücke, die mir von April 2005 bis Mai 2009 am meisten bedeutend. Wohlgmerkt in der Retrospektive. Auswahlkriterium war also nicht die kurzfristige Hörgenuß-Rendite, sondern viel mehr die Nachhaltigkeit. Songs, die man auch heute noch anhören kann, ohne genervt zu sein, ohne in Pflichterfüllung zu handeln, eine Band zu ihren Ehren kommen zu lassen.

Anbei übrigens die gesamte Werkschau der Coverarts – häufig photographisch attestiert von Spreewellenfreunden. Und zur Erklärung für die Erklärungsbedürftigen: Von der Apil 2004 bis zum Herbst 2008 wurde noch eine andere Nomenklatur verfolgt. Die Sampler dieser Zeit betitelten sich aus der Zusammensetzung des Jahres (2004) und des Monats (04). Im Beispiel hieß das erste Album also nicht Spreewelle 1, sondern Spreewelle 54. Über die Jahre konnte sich diese eigenwillige, aber mittlerweile auch von Musikmagazinen adaptierte Nummerierung, nicht recht durchsetzen zu wollen. Und auch Feind Itunes meckerte und produzierte falsche Playlisten. Deshalb nummeriert sich die Spreewelle seit Oktober 2008 fortlaufend.

Aber zurück zu den Problemen der rechten Auswahl: Es fehlen auch Bands wie die Kaiser Chiefs, Madno Diao oder die Klaxons. Nicht, dass sie nicht formidable Lieder beigesteuert haben und das Leben der letzten 50 Monate versüßt hätten. Aber wenn es hart auf hart kommt und man hätte jetzt mal rein fiktiv nur 40 Startplätze zu vergeben – sie wären nicht dabei.

In guter alter Spreewellen-Manier, die all zu oft und gerne von Itunes ignoriert wird, spielt der Spannungsbogen, die Dramaturgie eine gewichtige Rolle. Die Nummerierung gibt dementsprechend keine Rangfolge der Beliebtheit wider, sondern hat lediglich zum Ziel, die Kompilation in sich funktionieren zu lassen. Und so gibt es auch wieder eine schnelle und eine langsame Seite.

Spreewelle 50 – sein bislang persönlichstes Album. Nutzt die Kommentare gerne zu Beschwerden. Was fehlt? Zum 5-Jährigen Jubiläum im April 2010 können die Wünsche berücksichtigt werden.

Die Tracklist zum Anhören hier (Achtung, kleine Ladezeit)

Die Tracklist in Natura:

Spreewelle 50 – CD 1

Interpol – The Heinrich Maneuver
The National – Mistaken For Strangers
Sophia – Pace
The Sounds – Night After Night
The Ting Tings – Shut Up And Let Me Go
MGMT – Kids
Just Jack – Starz In Their Eyes
The Last Shadow Puppets – My Mistakes Were Made For You
The Stills – Still in Love Song
Tiger Lou – Oh Horatio
Boy Kill Boy A – Ok
Hot Hot Heat – Middle Of Nowhere
Attack In Black – Young Leaves
Kings of Leon – Sex on Fire
Maximo Park – By The Monument
Josh Pyke – Fed And Watered
Good Shoes – The Photo On My Wall
Snow Patrol – You’re All I Have
Phoenix – One Time Too Many
Postal Service – Such Great Heights

Spreewelle 50 – CD 2

Sparkadia – Too Much To Do
Boy Kill Boy – Paris
Shout Out Louds – Normandie
Notwist – Consequence
Clueso – Keinen Zentimeter
The Thrills – Big Sur
Sia – Breathe Me
Bon Iver – Blood Bank
Bloc Party – I Still Remember (Lull’s Music Box & Tears Mix)
Stars – Your Ex-Lover Is Dead
Maximo Park – Books From Boxes
Athlete – Tourist
Kashmir – In The Sand
Death Cab For Cutie – Brothers on a Hotel Bed
Alexi Murdoch – Song For You
Damien Rice – 9 Crimes
Embrace – My Weakness Is None Of Your Business
I Am Kloot – The Same Deep Water
James Morrison – You Give Me Something
Josh Rouse – Under Your Charms