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Es ist 2013. Es ist das Jahr, in dem die Spreewelle 100 wird. Bis dahin sind’s noch sieben Ausgaben. Und die erste davon ist wie jedes Jahr im Januar: frisch, frech, famos.


Es ist ja wirklich so: Jedem Anfang wohnt ein Zauber inne. Und so ist gerade die allererste Kompilation eines jeden Jahres etwas Besonderes. Wer darf die ersten Momente der noch völlig reinen ersten Tage beschallen? Wie hört sich der Soundtrack zu den guten Vorsätzen an? Welche Melodien sind so tau und so frisch, dass sie sich mit dem mystischen Januar verbinden dürfen?


Zunächst einmal: Der Januar war alles andere als mystisch. Er war arschkalt. Und Sonne hat es auch nicht gegeben. Dafür aber wirklich sehr viel sehr gute neue Musik.


Für die 93. Ausgabe der Spreewelle wurde nach einigen Überlegungen ein souliger Einstieg gewählt. Beyonce hat ja grade angeblich Playback zum Start der zweiten Amtszeit von Präsident Obama gesungen. Was bei Wetten dass…? Gang und Gäbe ist, führt in Amerika zu einem entsetzten Aufschrei. Hier nur zur Verwunderung, weiß man doch, dass Beyonce eine göttergleiche Stimme hat und damit eigentlich auch umzugehen weiß. Was überrascht: Auch ihre kleine Schwester hat eine solche Stimme. Die heißt Solange und – ahem – solange könnte es nicht mehr dauern bis sie die olle Knowles in Puncto Aufmerksamkeit eingeholt hat. „I Decided“ ist ein ganz ganz wunderbarer Popsong, dessen Optimismus und Leichtigkeit genau den richtigen Ton trifft – für die ersten Takte in 2013.
Solange – I Decided


Nicht unähnlich in Minimalismus und Sound: Lion Babe aus New York. Und so kurios wie passend: Auch hier gibt es eine Gala-mäßige Verwandschaftsnotiz: Jilian Hervey – die Stimme des Projekts – ist die Tochter von Vanessa Williams. Die war mal Miss America und auch im Popgeschäft erfolgreich mit der Jahrzehnthymne „Save The Best For Last“.
Lion Babe – Treat Me Like Fire


Dann schalten wir ein paar Gänge höher. Dubstep ist als Musikrichtung ja völlig an mir vorbeigegangen. Ich halte das nach wie vor für pubertären Techno, wobei schon Techno kein Mutual Friend ist. Die Kollaboration Feed Me & Chrystal Fires definiert ziemlich genau, bis wohin ich noch folgen kann. „Love Is All I Got“ ist ein wendiger, eingängiger Track, der zum Glück nix mit Skrillex zu tun hat.
Feed Me & Chrystal Fires – Love Is All I Got


Härter wird es erstmal nicht auf Nummer 93. Ganz im Gegenteil. Es wird ein wenig abgesoftet. Und mit wem geht das besser als mit den Shout Out Louds? Die bringen in den nächsten Wochen endlich ein neues Album raus. Bereits im Dezember gab es „Blue Ice“ als Vorbote – jetzt fiel uns „Walking In Your Footsteps“ in die Hände – die erste Single, die natürlich superduper ist. Aber… die auch eine nicht totzuschweigende Ähnlichkeit hat mit einem anderen Indieelectro-Superhit der letzten Jahre. Bleibt die Frage, ob das kalkuliert war? Ich sage: Ja. Ich sage aber auch: Was solls? Hier zum Vergleich:
Shout Out Louds – Walking In Your Footsteps
Eine andere Band – Das Stück das sehr ähnlich klingt


Die Ähnlichkeit speist sich hier vor allem aus der leicht vertrackten Rhythmik, die gleichzeitig verwirrt und fasziniert. Schlagzeuger verstehen das. Schlagzeuger verstehen auch, dass man an dem folgenden Track von The Soft Pack seine reine Freude haben kann. An „Bobby Brown“ lässt sich nämlich hervorrangend die feine Kunst der vorgezogenen Sechzehntel üben. Überdies: Ein klasse Song.
The Soft Pack – Bobby Brown


Wer es weniger verkopft mag, mag die Arkells. Wohltuend straight-to-the-point, was die Musiker aus Kanada da machen.  „Where U Goin“ von ihrem gerade veröffentlichten zweiten Album hat so eine wunderbare „Way To Your Heart“ Pfeiffmelodie, dass es sich schon jetzt nach Frühling anfühlt.
The Arkells – Where U Goin


Das kann in derart beherzter Weise eigentlich nur Friska Viljor. Die Schweden bringen im Februar ihr fünftes Album „Remember Our Name“ raus und haben mit „Bite Your Head Off“ schon wieder einen vor Happiness strotzenden Superhit fabriziert, als ob sie nie etwas anderes gemacht hätten.
Friska Viljor – Bite Your Head Off


Nicht mehr ganz so neu ist eine Künstlerin namens Cece Penniston. Na, bei wem klingelt’s? Richtig. Die Dame hatte 1992 einen Hit namens „Finally“. Und den hat sich 2012 Cherry Ghost noch einmal vorgenommen (der widerum „People Help The People“ geschrieben und vertont hat – lange bevor Birdy das Stück Anfang 2012 coverte – und widerum erst ein dreiviertel Jahr später damit zum Mainstream-Indiewunder 2012 wurde).
Cherry Ghost – Finally


Wenn man ein realistisches Abbild vom Januar 2013 zeichnen will, muss man natürlich David Bowie erwähnen. Ziemlich große Medienaufmerksamkeit erhielt die Nachricht, dass er auch im Februar ein neues Studioalbum veröffentlichen will. Der Hinweis war unterlegt mit bewegten Bildern der Vorabsingle „Where Are We Now“, die – natürlich – von Berlin handelt (und sich dabei nicht zu schade für den Schreibfehler „Potzdamer Platz“ ist – so dämlich, dass die Vermutung einer viralen Strategie dahinter nicht dämlicher wäre). Ganz schöner Hohn übrigens, dass dieses Video in unserem Land nicht verfügbar ist. Dann so.
David Bowie – Where Are We Now

 

Best of Luck. Es folgt: Die Playlist.
Coverlocation: Kassel / Documenta 13 / © 2013 by Spreewelle

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  • First Aid Kit King of the World (Feat. Bright Eyes)
  • Urban Cone We Should Go to France
  • The Vaccines I Always Knew
  • Lion Babe Treat Me Like Fire
  • Arkells Where U Goin
  • Tocotronic Auf dem Pfad der Da?mmerung
  • Tim Burgess White (Radio Edit)
  • Solange I Decided
  • Feed Me & Crystal Fighters Love Is All I Got (Original Mix)
  • Shout Out Louds Walking In Your Footsteps
  • The Soft Pack Bobby Brown
  • Friska Viljor Bite Your Head Off
  • Black Gold Shine
  • 1000 Gram Make a Move
  • Delorentos Did We Ever Really Try?
  • Justice New Lands
  • Cherry Ghost Finally (CeCe Peniston Cover)
  • Archive Hatchet
  • Caribou Sun
  • Tangerine Kitty Dumb Ways to Die
  • Phoenix Entertainment (Acoustic)
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Seite 2

 

[unordered_list style=“number“ number_type=“circle_number“ animate=“no“]
  • David Bowie Where Are We Now
  • Dan Griffin Lorne Park
  • Matt Corby Made Of Stone
  • Gaz Coombes Presents White Noise
  • I Am Kloot Let Them All In
  • Maritime Sleep Around
  • 1000 Gram Too Far From Reason
  • Junip Line of Fire
  • Ed Sheeran Lego House
  • Cherry Ghost My God Betrays
  • Fyfe Solace
  • Darkness Falls The Void (Trentemoller Piano Version)
  • Jessie Ware Sweet Talk
  • Niia Mad World
  • Jake Bugg Slide
  • Richard Hawley Coles Corner
  • Radical Face Welcome Home (Reprise)
  • James Iha To Who Knows Where
  • Beatsteaks Cut Off The Top (LatteKohlerTor Remix)
  • Benjamin Francis Leftwich Don’t Go Slow
  • Phoenix Entertainment (Acoustic)
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