Ein Tatort als Zweiteiler. Das gibt’s nicht alle Tage. Dass es durchaus mal Sinn macht, aus dem starren 90 Minuten-Format auszubrechen, zeigt der aktuelle NDR-Krimi. „Das goldene Band“ mit der gewohnt unterkühlten Maria Furtwängler ist zwar keine Offenbarung, aber dank der Nachspielzeit ergibt sich in der Gesamtbetrachtung doch immerhin eine leicht überdurchschnittlich gute und manchmal sogar spannende Sonntagabendunterhaltung.
Eins vorweg: Man ist natürlich immer voreingenommen, wenn man den Tatort seiner eigenen Landeshauptstadt rezensiert. Das Wiederentdecken bekannter Litfasssäulen, Straßenlaternen und Bahnhofstunnel spendiert eine willkommene Zusatzgratifikation und tröstet einen über die nicht seltenen Plotungereimtheiten hinweg. Bei dem heutigen in vielerlei Hinsicht besonderen Tatort wird die regionale Identifikation noch stärker als sonst befeuert, gilt es doch dieses Mal nicht nur Orte und Örtlichkeiten wiederzuentdecken, sondern ganz prominent und weit vorne direkt beim Storytelling seine Stadt und all die damit originär verbundenen Vorurteile und Persönlichkeiten zu dechiffrieren.
Das Tolle für uns Hannoveraner: Seit einigen Jahren heißt das nicht automatisch, dass es regnet und gähnend langweilig ist. Sondern vielmehr, dass gemauschelt und integriert wird, dass große Geschäfte mit kleinen Gefälligkeiten verbunden werden und, dass Politik und Rotlicht Hand in Hand gehen und überhaupt alles ziemlich aufregend ist (96, das unsinnigerweise als einzige Figur absichtlich unkenntlich gemacht wird, in dem von dem „Stadion des Fußballvereins“ gefaselt wird, spielt immerhin auch schon im zweiten Jahr international).
Hannover, Maßstab 1:1
„Das goldene Band“ reibt sich dabei richtig auf, versucht mehr oder weniger im Originalmaßstab die ehrenwerte Hannoveraner Gesellschaft abzubilden und dabei eine Geschichte zu erzählen, die, wenn man das Treiben der Akteure verfolgt, genau so oder zumindest sehr ähnlich stattgefunden haben hätte können. Leider – und da muss ich etwas vorweg greifen – gelingt dem Drehbuch das Kunststück, genau das nicht auf den Punkt zu bringen: Der Plot wirkt zusammengebastelt und an einigen Stellen konstruiert.
Der Hannover Doppeltatort dreht sich um den Hannoveraner Immobilienhai Kaiser, der Wirtschaft, Politik und Gesellschaft der niedersächsischen Hauptstadt nach Belieben zu manipulieren und für seine Zwecke einzusetzen weiß. Das läuft natürlich nicht immer glatt, an einem Abend sogar richtig schief. Am Ende gibt es eine Leiche – eine Zwangsprostituierte, an der sich die (Über-)Mächtigen vergingen und die beseitigt wird von Kaisers Partnerunternehmen, den Hells Angels (die im Film anders heißen).
Charlotte Lindholm (Maria Furtwängler) macht sich daran, diesen Abend aufzuarbeiten. Was sie hat: Tausend Tatverdächtige. Was ihr fehlt: Tatzeit und kurioserweise auch 90 Minuten lang ein Tatort. Über Umwege kann ihr da ihre aktuelle Affaire helfen (Benjamin Sadler, hübsch), der wiederum ist ein so richtig investigativer Journalist (soll’s ja geben) und versucht den weniger rot- dafür nicht minder zwielichtigen Machenschaften des feinen Herrn Kaiser auf die Schliche zu kommen. Wie er das macht? Na, in dem er so tut, als würde er des Kaisers Biographie schreiben. Witzig: Kaisers Vorbild platziert gerade zur Weihnachtszeit seine Lebensgeschichte in den Bestsellerlisten.
Neben Kaiser (übrigens wirklich brillant: Bernhard Schir) wird in Folge 1 noch Uwe Koschnik (Robert Gallinowski) als Ober-Rocker vorgestellt – das gelingt in „Wegwerfmädchen“ aber nur im Holzschnitt.
Erst in der zweiten Halbzeit nimmt sich Drehbuchautor Stefan Dähnert Zeit und Schärfe, diese Charaktere vertiefend darzustellen. Besonders gut gelingt ihm das bei Bitomsky. Thorsten Michaelis tiefe Stimme und ernste Blicke machen ihm zum Anwärter auf den nächsten Bundespräsidenten. Auch die Romanze zwischen Lindholm und Liebermann kann man sich minutenweise sogar ansehen ohne zu stöhnen.
Komisch, die Menschen in Weißrussland
Leider kippt die Stimmung aber. Im großen Finale mit dem Flug nach Weißrussland wird’s plötzlich haarsträubend und einfach auch ein bisschen albern. Wie sich die beiden L’s in Minsk mit dem wunderlichen, aber deutsch-sprechenden Dorfpolizisten anlegen (man denkt so: ach, heiter Vorabendkrimi jetzt?) und dabei dann plötzlich Menschen exekutiert werden (man denkt so: ach, so nicht so heiter Vorabendkrimi jetzt!) und dann, mit dem Sohn, der nicht ihrer ist durch die Nacht flüchten, das ist alles ziemlich unausgegoren und will so überhaupt nicht zum Restkrimi passen.
Trotzdem: Das mehr an Zeit ist eine gute Chance, nicht nur immer mit den häufig schon auserzählten Kommissar-Backgroundstories dramaturgische Lücken zu schließen, sondern endlich auch mal die Bösewichte und Wiedersacher detaillierter zu zeichnen. Das ist mit diesem Hannoveraner Krimi schon ganz gut gelungen. Insgesamt also knapp über Durchschnitt. Typisch Lindholm.
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